Dr. Christof Welss
  • Philosophie
  • Vita

„Der Zauberberg
liegt näher, als man glaubt!“

Meine Oma ist immer zusammengezuckt, wenn ich gehustet habe. Sie gehörte noch zu jener Generation, der der Zauberberg in wacher Erinnerung war. Husten, das konnte bedeuten, man hatte „die Motten“. Also Schwindsucht, Tuberkulose, TB. Meine Oma kannte einige, die daran gestorben waren.

Heute denkt kein Mensch mehr an Schwindsucht, wenn man hustet. Salopp gesprochen: Die Lungen sind out, TB ist aus der Mode gekommen. Als gäbe es keine Lungenkrankheiten mehr. Daher nehmen es viele einfach hin, wenn sie beim Treppensteigen außer Puste geraten oder ständig husten. Anstatt sich zu fragen: „Arbeitet meine Lunge noch richtig?“ Man muss ja nicht gleich mit Horrorszenarien kommen (zum Beispiel: Lungenkrebs ist bei Männern die häufigste krebsbedingte Todesursache und bei Frauen die dritthäufigste). 

Die „normalen“ Erkrankungen – chronische Bronchitis, Raucherhusten, Asthma – sind schlimm genug. Viele, die darunter leiden, tun so, als könnte man nichts dagegen tun. Als wäre es ihr Schicksal. Doch das stimmt nicht. Sonst wäre ich nicht Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Pneu­mologie, geworden. Wobei mir der Ausdruck Lungenheilkunde besser gefällt. Denn darum geht es mir letztlich: die Lunge zu heilen.

Natürlich will jeder Arzt, dass ein erkranktes Organ wieder gesund wird. Aber mal ganz ehrlich: Ein gebrochener kleiner Finger ist kein Drama. Er hat keinen Einfluss aufs allgemeine Befinden. Doch wenn die Lunge schlecht arbeitet, leidet der ganze Körper darunter. Man fühlt sich unwohl, ist gereizt, schlecht gelaunt. Und die Mitmenschen sind von der Husterei genervt.

Gut atmen zu können, bedeutet daher Lebensqualität. So gesehen ist meine wichtigste Aufgabe, einem Menschen mit Lungenproblemen Le­bens­qualität zurückzugeben. Und noch ein bisschen mehr: Ich versuche ihm zu vermitteln, dass er Verantwortung für seine Lunge hat, dass er positiv Einfluss darauf nehmen kann. Wer will schon seinen Lappen verlieren!

  • Navigation
1965: Geburt in Trier
1984: Abitur
1995: Zulassung als Arzt
2000: Facharzt für Innere Medizin
Bis 2001: Assistenzarzt in der Inneren Medizin
Bis 2003: Weiterbildung zum Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde
2003: Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Pneumologie
Bis 2007: Oberarzt Innere Medizin, Krankenhaus Maria Hilf in Daun
2007: Einstieg im Ärztehaus Föhren
2012: Eröffnung der Praxis Lungenarzt Bernkastel